3 Zutaten, die Deiner Meditationsübung und Achtsamkeitspraxis mehr Kraft verleihen

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1. Warum meditierst Du? Finde Deinen eigenen Grund heraus.

Vielleicht willst Du außerhalb des Meditationsplatzes ein besserer Mensch werden? Was heißt das überhaupt, ein besserer Mensch zu sein? Willst Du vielleicht herausfinden, wer Du unter der Oberfläche Deiner Erfahrungen, Vorstellungen und Konditionierungen wirklich bist? Willst Du vor den schmerzlichen Erfahrungen flüchten oder willst Du Ihnen Raum geben, damit sie Heilung erfahren können? Willst Du Deine Würde wiederfinden?

Mache Dir zu Beginn jeder Meditationssitzung bewusst, was Dein persönlicher Antrieb ist, warum Du auf diesem Kissen sitzt. Vielleicht schreibst Du Dir eine Postkarte, die Du vor Deinem Meditationsplatz aufhängst, um Dich jedes Mal vor Beginn Deiner Meditation an diesen Grund zu erinnern.

2. Nimm Kontakt mit Deiner/unserer Würde auf.

Mach Dich in der Meditationshaltung immer wieder mit Deiner eigenen, eingeborenen Würde vertraut. Viele Menschen verlieren im Laufe Ihres Lebens – zum Großteil bereits in der Kindheit – den Kontakt mit Ihrer eigenen Würde. Aus Sicht der Natur-/ und Geisteswissenschaften, ist Würde ein angeborenes Gefühl für Menschlichkeit, für das „Richtige“ für das „Stimmige“, ein innerer Kompass, dem wir uns anvertrauen können. Wir tragen dieses Gefühl tief in uns und können es wiederentdecken.

Wie fühlt es sich an, würdevoll auf dem Meditationskissen zu sitzen? Welche Haltung/Position bringt dich mit dem Gefühl Deiner Würde am ehesten in Kontakt? Experimentiere zu Beginn der Übung mit der Haltung und mache Dich mit diesem Gefühl von Würde immer mehr vertraut.

Interessant ist hierzu das neue Buch von Gerald Hüther: „Würde“. Er postuliert, dass Kinder mit einem Gefühl für das was richtig und stimmig ist, auf die Welt kommen und dass wir – je mehr wir als Objekt der Bewertung und der Absichten Anderer werden, dieses Gefühl unserer eigenen Würde vergessen. Wir kompensieren dann z.B. durch Bewertung oder gar Verachtung anderer, durch Ablenkung und Betäubung oder durch Handlungen, die uns bedeutsamer fühlen lassen. Nicht selten entwürdigen wir dann andere und damit auch uns selbst. Wir verlieren den Kontakt zur eigenen Menschlichkeit.

Experiment:

Laufe 2 Minuten mit gesenktem Blick und hängenden Schultern durch den Raum. Spüre, wie sich diese Haltung anfühlt. Laufe 2 Minuten in aufrechter Haltung und einem weichen und weiten Blick, der knapp unterhalb Augenhöhe ausgerichtet ist durch den Raum.

Welches innere Gefühl ist dem gewohnten Gefühl während Deines Alltagslebens näher, welches fühlt sich vertrauter an? Wie wäre es, wenn Du mit (noch) mehr Würde durchs Leben gingest?

3. Mache den Alltag zur Meditationspraxis

Viele Menschen trennen die formale Übung auf dem Meditationsplatz vom Alltag. Meditation ist für Sie ein Werkzeug, eine Übung, um einen besonderen Zustand zu erreichen, sich zu entspannen oder einmal für einige Minuten z.B. nicht mehr mit Sorgen und Selbstzweifeln „belastet“ zu sein.

Wie kannst Du das Zeugenbewusstsein aus der Meditation kultivieren, das in jedem Moment Deines Lebens einen heilsamen und erkenntnisreichen Raum zwischen Reiz und Reaktion bringen könnte?

Schaffe Dir Rituale, Erinnerungen und Anker im Alltag, die Dich immer wieder daran erinnern, dass Du Zeugin/Zeuge Deiner Erfahrung sein könntest und sich Dein Bewusstsein dadurch immer mehr transzendieren könnte (über die unbewusste Erfahrung, Bewertung, Handlung hinausgehend). Dusche, wenn Du duschst, iss, wenn Du isst, fahre Auto, wenn Du Auto fährst, sei da, wenn Du mit anderen Menschen im Kontakt bist, etc.

Wende die RAIN Formel von Tara Brach an.

 

Realize

Bemerke, wenn Du eng, angespannt, ärgerlich, traurig, wütend, freudig bist oder sonstige starke Gefühle in Dir auftauchen – Du kannst hier lernen, was Dir guttut und was nicht, was Deine Zutat zu diesen Empfindungen war und, ob diese Zutat für Dich immer noch angemessen ist.

Allow

Erlaube diesen Gefühlen und Wahrnehmungen, dass Sie da sein dürfen, denn Sie teilen Dir etwas darüber mit, wer Du bist oder wer Du in diesem Moment (wahrscheinlich unbewusst) wähltest zu sein.

Investigate

Forsche, wie es zu diesen Empfindungen gekommen ist. Stimmt die den Empfindungen vielleicht voranstehende Bewertung für Dich (immer noch)? Was ist der Wert oder das Bedürfnis, das verletzt wurde, gab es eine Erwartung, eine Erinnerung, innere Bilder, die vielleicht mit dem Hier und Jetzt wenig zu tun haben oder zumindest Dein Erleben stark beeinflussen?

Natural Awareness

Gehe wieder in einen Zustand von natürlicher Aufmerksamkeit über bzw. öffne Dein Gewahrsein wieder für die nächsten Erfahrungen

 

„Der beste Maßstab für deinen Grad an Bewusstheit ist, wie du mit den Herausforderungen des Lebens umgehst, wenn sie auf dich zukommen. Jemand, der schon unbewusst ist, neigt dann dazu, noch unbewusster zu werden. Ein bereits bewusster Mensch wird wesentlich bewusster. Du kannst eine Herausforderung benutzen, um aufzuwachen, oder du kannst sie benutzen, um noch tiefer zu schlafen. Der Traum gewöhnlicher Unbewusstheit verwandelt sich dann in einen Albtraum.“

 

Eckhart Tolle

 

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