Entstehung von Burnout und Selbsttest

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Die Entstehung eines Burnouts ist ein komplexer Prozess, der sich über einen längeren Zeitraum entwickelt. Es gibt keine festen und einheitlichen Phasen, die in jedem Fall auftreten, da Burnout individuell unterschiedlich sein kann.

Dennoch lassen sich bestimmte typische Entwicklungsstufen identifizieren. Hier sind 10 Phasen, die häufig im Verlauf eines Burnouts auftreten können:

  1. Hoher Einsatz und Idealismus: In dieser Phase sind Menschen oft hochmotiviert und engagiert. Sie setzen sich hohe Ziele und haben idealistische Vorstellungen von ihrer Arbeit oder ihren Zielen.
  2. Überarbeitung: Die anfängliche Begeisterung führt oft dazu, dass Menschen übermäßig viel Zeit und Energie in ihre Arbeit oder Projekte investieren.
  3. Negierung wichtiger Bedürfnisse: In dieser Phase werden persönliche Bedürfnisse wie Schlaf, Ernährung und soziale Aktivitäten vernachlässigt, da die Arbeit oder das Engagement Vorrang hat.
  4. Zunehmender Stress: Der hohe Arbeitsdruck und die Vernachlässigung persönlicher Bedürfnisse führen zu einem kontinuierlichen Anstieg des Stressniveaus.
  5. Verleugnung und Umdeutung von Werten: Viele Menschen in dieser Phase leugnen, dass sie gestresst sind oder Probleme haben. Dazu gehört auch, dass Werte umgedeutet werden können. Sie schieben ihre Erschöpfung und emotionale Belastung beiseite.
  6. Rückzug und Verlust von Interesse: Die anhaltende Belastung führt zu einem Rückzug von sozialen Aktivitäten und einem Nachlassen des Interesses an der Arbeit oder den ursprünglichen Zielen.
  7. Symptome von Erschöpfung: In dieser Phase treten physische Symptome wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Magenprobleme auf. Emotionale Symptome wie Reizbarkeit und Angst können ebenfalls auftreten.
  8. Depersonalisation und Zynismus: Menschen können sich zunehmend von ihrer Arbeit entfremden, sich zynisch gegenüber Kollegen oder Aufgaben verhalten und eine pessimistische Einstellung entwickeln.
  9. Ineffiziente Leistung: Die anhaltende Erschöpfung und das Nachlassen des Interesses führen zu ineffizienter Arbeitsleistung, was zusätzlichen Stress verursachen kann.
  10. Vollständiger Burnout: Schließlich erreicht die Erschöpfung einen Punkt, an dem die Person nicht mehr in der Lage ist, ihre Aufgaben zu erfüllen oder ihren Alltag aufrechtzuerhalten. Dies ist die Phase, in der ein vollständiger Burnout eintritt, der eine ernsthafte Erholung erfordert.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder diese Phasen in der gleichen Reihenfolge oder in vollem Umfang durchläuft, und nicht alle Personen entwickeln zwangsläufig einen Burnout. Frühzeitiges Erkennen der Warnsignale und die Einführung von Strategien zur Stressbewältigung – wie zum Beispiel Achtsamkeitspraxis zur Förderung des emotionalen Wohlbefindens – können dazu beitragen, einen Burnout zu verhindern oder seine Auswirkungen zu minimieren.

Es ist auch ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie denken, dass Sie sich in einem fortgeschrittenen Stadium des Burnouts befinden.

Hilfreich ist dieser Selbsttest aus der klinischen Psychologie: Maslach Burnout Inventory